Influencer-Marketing und Immobilien in der Westschweiz: ein kultureller Wandel statt nur ein Marketingtrend
- Sarah Buchilly
- 4. Nov.
- 1 Min. Lesezeit
Die Immobilienbranche in der Westschweiz steht an einem Wendepunkt. Lange Zeit war ihre Kommunikation sachlich, institutionell und eher zurückhaltend. Nun aber blickt sie mit wachsendem Interesse auf das Influencer-Marketing. Doch dabei geht es um mehr, als nur Immobilien auf sozialen Netzwerken sichtbar zu machen. Es geht darum, neu zu definieren, wie Immobilienmarken – von Bauträgern über Agenturen bis hin zu Maklern – Vertrauen in einem zunehmend gesättigten und anspruchsvollen Markt aufbauen.
In der Romandie ist Vertrauen zentral. Eine Wohnung zu kaufen oder zu mieten ist keine einfache Transaktion, sondern eine Lebensentscheidung. Deshalb kann Influencer-Marketing hier nur funktionieren, wenn es auf Authentizität und echter Nähe basiert. Content Creators, die über das lokale Leben, Architektur, Nachhaltigkeit oder den Lebensstil berichten, können glaubwürdige Botschafter werden – vorausgesetzt, die Zusammenarbeit bleibt ehrlich und stimmig.
Die Herausforderungen sind vielfältig: Zuerst muss die Branche ihre Scheu vor Sichtbarkeit ablegen und akzeptieren, dass Immobilienkommunikation auch persönlich und emotional sein darf. Zudem gilt es zu verstehen, dass lokale Influencer mit authentischen Stimmen und engagierten Communities in Städten wie Lausanne, Genf oder Freiburg weit mehr Wirkung entfalten als anonyme nationale Kampagnen. Schließlich braucht es klare ethische Regeln: Transparenz bei Kooperationen, Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und die Wahrung jener Werte von Qualität und Seriosität, die den Westschweizer Markt prägen.
Influencer-Marketing ist kein kurzlebiger Trend – sondern ein neues Werkzeug, um Vertrauen aufzubauen, wenn es mit Fingerspitzengefühl eingesetzt wird. In der Westschweiz geht es nicht darum, laut zu sein, sondern echt. Und genau dort beginnt der wahre Wandel in der Immobilienkommunikation.





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