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Stadtdichte in der Westschweiz: viel mehr als eine Notwendigkeit, eine Chance, unsere Lebensart neu zu erfinden

  • Autorenbild: Sarah Buchilly
    Sarah Buchilly
  • 25. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit

In der Westschweiz ist die Landschaft kostbar. Zwischen Seen und Bergen ist bebaubarer Raum ein knappes Gut, das mit Weitblick geplant werden muss. Angesichts dieser Tatsache wird die Verdichtung oft als Zwang empfunden, als eine obligatorische Antwort auf den Landmangel. Doch was, wenn wir unsere Perspektive ändern? Weit mehr als nur verdichtetes Bauen, stellt dieser Ansatz eine beispiellose Chance dar, reichere, nachhaltigere und attraktivere Lebensräume zu schaffen. Es geht nicht darum, zu stapeln, sondern darum, unsere Wohnformen besser zu durchdenken, um unsere Landschaften zu erhalten und unsere Lebensqualität zu verbessern. Lassen Sie uns die konkreten Ansätze für eine intelligente Verdichtung erkunden.


Modernisierung des Bestands: der Mehrwert der Sanierung Anstatt unaufhaltsam neue Naturflächen zu verbrauchen, besteht die erste und beste Lösung darin, den bestehenden Gebäudebestand aufzuwerten.


  • Ein Immobilienbestand mit Potenzial: viele Gebäude aus den 60er und 80er Jahren sind heute energieintensiv und entsprechen nicht mehr den modernen Komfortstandards. Ihre Renovierung und Modernisierung ist ein wirksamer Hebel, um den Wert des Wohnungsbestands zu steigern, ohne neue Flächen zu verbrauchen.

  • Bewältigung der Energieherausforderungen: Dieser Wandel erfolgt durch eine hochwertige Dämmung, die Integration erneuerbarer Energien (Solar, Geothermie) und eine optimierte Belüftung. Das Ziel? Anspruchsvolle Standards wie Minergie oder SIA-Normen zu erreichen oder sogar zu übertreffen, um den CO2-Fußabdruck von Wohnungen zu verringern und die Bewohner vor schwankenden Energiepreisen zu schützen.

  • Nachhaltiger Wert: in die Sanierung zu investieren, schafft langfristigen Wert. Es verbessert den Komfort der Bewohner, senkt die Nebenkosten und trägt aktiv zu den Zielen der Schweizer Energiepolitik bei, während gleichzeitig manchmal vernachlässigte Stadtteile revitalisiert werden.


An lebendige Quartiere denken, nicht nur an Wohnungen


  • Erfolgreiche Verdichtung misst sich nicht nur an Quadratmetern, sondern an der gebotenen Lebensqualität. Die Herausforderung besteht darin, vollständige Ökosysteme zu schaffen, in denen es sich gut leben, arbeiten und entspannen lässt.

  • Funktionale Durchmischung, der Schlüsselstein: ein dichtes und attraktives Viertel besteht nicht nur aus Wohnungen. Die Innovation besteht darin, bereits in der Konzeption Geschäfte des täglichen Bedarfs (Lebensmittelläden, Cafés, Apotheken), Dienstleistungen (Krippen, Gesundheitszentren, Bibliotheken) und Coworking-Spaces zu integrieren. Dies verringert den Mobilitätsbedarf und schafft ein belebtes Quartiersleben.

  • Der Platz des Lebendigen: dichte darf nicht mit Versiegelung einhergehen. Die Integration grüner Freiflächen ist entscheidend: Parks, baumbestandene Innenhöfe, begrünte Dächer und urbane Gärten. Diese "grünen Lungen" verbessern die Biodiversität, das Regenwassermanagement und bieten den Bewohnern unverzichtbare Orte der Erholung und Geselligkeit.

  • Langsame Mobilität und öffentlicher Verkehr: Ein gut durchdachtes, dichtes Quartier ist natürlich förderlich für ein leistungsstarkes Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln (Züge, Busse, Straßenbahnen) und sichert Wege für Fußgänger und Radfahrer. Die Priorität ist es, das Auto weniger notwendig zu machen, für weniger Lärm, weniger Verschmutzung und mehr Sicherheit.


Eine modernistische und verantwortungsvolle Vision der RaumentwicklungDie Verdichtung anzunehmen, ist eine strategische und verantwortungsvolle Wahl für die Zukunft der Westschweiz.


Effektive Bekämpfung der Zersiedelung: Zersiedelung verbraucht landwirtschaftliche und natürliche Flächen, verlängert die Fahrzeiten und verteuert die Infrastruktur (Straßen, Netze). Gesteuerte Verdichtung ist die relevanteste Antwort, um unsere ikonischen Landschaften und unser Naturerbe zu bewahren.


Ein starkes Engagement für nachhaltige Entwicklung: Diese Vision geht weit über die Ökologie hinaus. Sie umfasst eine wirtschaftlich tragfähige Entwicklung (Optimierung der bestehenden Infrastruktur), soziale Gerechtigkeit (Schaffung von diversifiziertem Wohnraum und Lebensräumen, die Generationen und sozio-professionelle Kategorien mischen) und ökologische Nachhaltigkeit.


Die Verdichtung in der Westschweiz ist weder eine Strafe noch ein Verzicht. Gut konzipiert, ist sie im Gegenteil der Nährboden für eine innovative und menschengerechte Urbanisierung. Sie lädt uns ein, die Stadt nicht durch Ausdehnung, sondern durch innere Erneuerung neu zu denken. Indem wir auf Sanierung, Durchmischung und eine ganzheitliche Sicht auf das Territorium setzen, können wir eine Zukunft aufbauen, in der das Lebensumfeld geselliger, grüner und besser vernetzt ist. Es geht darum, die Zukunft zu bauen, ohne die Stadt auszudehnen, um künftigen Generationen einen Lebensraum zu bieten, der Modernität, Respekt für die Umwelt und Lebensqualität harmonisch vereint.


ree


 
 
 

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